Servus Fabi, es ist mittlerweile 1 Jahr seit unserem letzten Interview vergangen. Trotz einer guten Ausgangslage aus dem Winter heraus musste man sich nach mehreren Doppelspieltagen im Frühjahr des letzten Jahres seine Hoffnung auf die Aufstiegsplätze aufgeben. War die Enttäuschung groß, als man doch feststellen musste, dass man ein weiteres Jahr in der A-Klasse bleiben muss?
Servus. Die Enttäuschung am Ende der vergangenen Saison war natürlich groß, weil wir uns sehr viel vorgenommen, viel an uns gearbeitet und viel in die Waagschale geworfen haben. Die in vielerlei Hinsicht unvorteilhafte Spielorganisation beginnend mit dem negativen Ergebnis im Auftakt am Hartplatz in Immenreuth, Spielausfällen und zahlreichen Doppelspieltagen hat uns körperlich enorm gefordert und zugesetzt. Aber es galt die Begebenheiten anzunehmen und an der Aufgabe zu wachsen. Auch wenn es in der Abschlusstabelle nicht für die vorderen beiden Plätze gereicht hat, muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment für ihren Einsatz und Fokus aussprechen, welcher uns trotz ausbleibenden Ergebnissen einen großen Schritt weitergebracht hat.
Auch zur neuen Saison konnte man wieder 4 neue Spieler aus der Jugend in den Herrenbereich mit aufnehmen, sowie einen weiteren Transfer vom Kreisklassisten Bindlach verpflichten. Haben sich die neuen Spieler gut in das bestehende Mannschaftsgefüge integrieren können? Entstehen Probleme durch die große Altersspanne der Spieler untereinander oder kann die Mannschaft gut mit damit umgehen?
Der Zuwachs aus den eigenen Reihen ist für uns ein essenzieller Bestandteil des Vereinslebens, weshalb wir bereits auch in der Übergangsphase in den Herrenbereich die Jugendspieler heranführen und bestmöglich integrieren. Das ist uns auch diesen Sommer sehr gut gelungen, was natürlich auch daran liegt, dass das alles gute Jungs sind die Bock auf Fußball haben. Mit Bastian Sieber in der 1. Mannschaft sowie Emil Kirchberger und Jonas Meyer in der 2. Mannschaft, konnten die Rookies auch schon zahlreiche Einsatzminuten und Erfahrungen sammeln. Der zu Beginn leider verletzte Tobias Wagner kann nach der Winterpause endlich wieder komplett einsteigen und zeigt bereits in der Vorbereitung, was er drauf hat.
Mit Michael Kögler konnten wir über die “alten Herren” einen weiteren Spieler für uns gewinnen, der mit seiner Qualität und Erfahrung allen gut tut.
In unserem interessanten Mannschaftsgefüge mit vielen Spielern Ü30 und noch mehr Spielern U22 ist es für mich als Trainer durchaus erstaunlich, wie harmonisch das Zusammenspiel zwischen jung und alt funktioniert. Ich hätte hier durchaus mehr Unterschiede in Gesprächsthemen und der Herangehensweise erwartet, bin aber selbstverständlich froh, dass wir uns auch in diesem Punkt wunderbar ergänzen.
Trotz eines besseren Starts mit 9 Punkten und 9:6 Toren nach den ersten 5 Spielen in die neue Saison, steht man zur Winterpause nur auf Platz 4. Dürfen die Fans noch vom Aufstieg diese Saison träumen oder machen es andere überraschend starke Teams schwer an diesen Traum festzuhalten?
Mit dem Saisonstart bin ich alles andere als zufrieden. Die Sommerzeit hat wieder einige personelle Veränderungen mit sich gebracht und stellt mit der Urlaubszeit für alle eine besondere Herausforderung dar.
Dennoch ist es unser Anspruch, nach Veränderungen schneller in die Spur zu finden. Hier haben wir aus meiner Sicht sowohl was die Punkte als auch die Entwicklung angeht einiges liegen gelassen. Wie schon im Vorjahr konnten wir uns im Herbst steigern und haben uns für die Rückrunde erneut eine gute Ausgangsposition erarbeitet.
Insgesamt wird die Spitze in der A-Klasse aber immer breiter. Waren es früher 1-3 Teams, die um die ersten Plätze kämpften, so sind es jetzt deutlich mehr Mannschaften, die die Möglichkeit haben vorne anzugreifen.
Für uns steht in erster Linie die sportliche Entwicklung der jungen Spieler und der Spaß am Vereinsleben im Vordergrund. Eine Aufstiegspflicht gibt es nicht, wenngleich durch unseren Ehrgeiz dieses Ziel natürlich auch in den Köpfen ist.
Eine abschließende Frage: Wie würden Sie die gegenwärtige Stimmung innerhalb des Teams beschreiben? Empfinden die Spieler Spannung aufgrund ihres starken Wunsches nach dem Aufstieg, oder haben sie wieder Freude am Fußball gefunden und lassen sich nicht sofort von der Möglichkeit eines Nichtaufstiegs entmutigen?
Ich denke, dass bei uns gerade sehr viel Positives auf und neben dem Platz passiert. Die starke Entwicklung der Mannschaft im Herbst, die positive Grundstimmung in der Mannschaft, aber auch der begonnene Sportheimumbau und die Organisation des Trainingslagers sowie mehrere Veranstaltungen rund um den Verein schweißen alle zusammen und bieten eine hervorragende Grundlage.
Wir legen auch viel Wert auf Vereinsbindung und freuen uns, wie sich die jungen Spieler aktiv im Vereinsleben engagieren.
Sportlicher Erfolg ist das Ergebnis einer guten Entwicklung. Diese positiv zu gestalten habe ich mir zur Aufgabe gemacht und verspüre viel Freude in der täglichen Arbeit.
Wichtig ist mir aber vor allem, dass die Mannschaft einen Charakter entwickelt, mit dem sich alle im Verein identifizieren können. Dies ist auch die Grundlage dafür, dass wir weiter Zuwachs aus der Jugend behalten und von außerhalb des Vereins für uns gewinnen.
Inwiefern der Aufstieg in der Kreisklasse diese Saison realisiert werden kann, werden wir sehen und selbstverständlich alles versuchen.
Vielen Dank für das Interview und noch viel Erfolg für die restliche Saison!
Dieses Interview wurde von Lukas Kastner geführt